Verbunden in Andacht und Gebet

Das Wort zum Tag muss pausieren. Aber schaut doch auf dem Adventskalender vorbei, der bis mind. 26.12. zuverlässig jeden Tag gefüllt ist.

18.12.2020

Es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft…
Höret des Herrn Wort, der Herr rechnet mit denen die im lande wohnen…

“Losungstexte von gestern und heute, las ich gerade und fühle mich doch sehr bestätigt. Wo soll Zukunft entstehen, wenn wir nicht mehr den Bedürfnissen der Menschen entgegen gehen und Hoffnung verkünden? Und leben wir nicht im Lande des Herrn? Müssen wir da nicht in Seinem Auftrag auf Menschen zugehen, Sein Wort verkünden?”

Ich danke dieser Zusendung, die mich erreichte während ich hin und her gerissen bin zwischen geforderter Vorsicht (lieber gar nichts anbieten) und der wahrgenommenen Sehnsucht der Menschen (wo soll ich denn hin, wenn sogar die Kirche Weihnachten nicht für mich da ist).

Wahrscheinlich ist es so: was auch immer wir tun und entscheiden: die einen werden es begrüßen und genauso viele werden es kritisieren – so rum oder so rum….

Also kann ich nur auf mein Herz hören – und nach bestem Wissen und Gewissen das anbieten, was ich habe. Mit aller Vorsicht und der Bitte, dass sich alle an die Regeln und den Abstand halten. Aber ich werde meinerseits nicht die Tür zu machen.

Ich verstehe jeden, der aus Vorsicht lieber zu Hause bleibt.
Aber ich verstehe auch die, die die Wärme und das Licht unserer Kirchen, unserer Musik und unserer Texte suchen und brauchen.

Für sie will ich da sein – und für die anderen dann eben “virtuell”.

Bleiben Sie behütet – achten Sie auf sich und das, was sie brauchen.
Schützen Sie sich, aber achten Sie auch auf Ihre Seele.

Gott segne Sie!

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16.12.2020

Ein einsamer Bogen aus Licht
leuchtet vom Fenster hinunter auf die Straße

Er hebt den Kopf
und im Doppel aus Brillenglas und Auge
wird aus dem einen Bogen
ein doppeltes ja dreifaches

vielleicht gerade darum
springt plötzlich im Fenster darüber
ein weiterer Lichterbogen an

Gesellt sich hinzu
zum zarten Schein

ein kleiner Kranz
wölbt sich um jedes Licht
macht es ein wenig größer
als es selber ist

fast wie ein heimlicher Heiligenschein

Das Leuchten springt über
vom Schwibbbogen in die Augen
von den Augen ins Fenster
vom Fenster zurück
in die Mundwinkel

Aus der fast versteinerten Miene
schiebt sich ein Lächeln hindurch
zerbricht die Kruste aus Sorgen
lässt das Gesicht aufgehen
sich erhellen

Und die Gedanken
tun es den Mundwinkeln gleich
streben nach oben
zum Himmel
zur Hoffnung

Zu dem, der Licht schenkt
ganz ohne dass du es erst
mit Feuerstein und Zunder
mühsam schlagen musstest

es ist einfach da
geschenkt

für jetzt
und auch für morgen

Denn es ist Advent.

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15.12.2020

“…auch wer zu Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein
der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein!”

Mit diesen Liedzeilen im Ohr laufe ich nun schon den ganzen Tag umher…. oder schleppe mich… je nach aktuellem Zustand.

Vermutlich bin ich aber nicht die Einzige, die sich grad hier und da “schleppt”… mancher quält sich gar, einige kämpfen grad um ihr Leben….
Wieder andere stehen im Dunkel und wissen nicht, wie die Zukunft aussehen wird.. und finden dieses Virus darum aus ganz anderen Gründen einen ganz ganz miesen Verräter….

Was auch immer uns Angst und/oder Pein bereitet: wir sind nicht allein…. der Morgenstern, der helle Lichtpunkt am dunklen Nachthimmel, der den Hirten den Weg zeigt, leuchtet auch uns.

Der Text von Jochen Klepper umhüllt mich wie die warmen, schützenden Arme der Mutter, wenn man des Nachts aus einem Albtraum aufgewacht ist.

Und die Klänge geben sowohl den Tränen als auch dem seufzenden Durchatmen Raum. Besonders in unserer Kirche – die, so finde ich, einen ganz besonderen Raumklang mitbringt und das Schweigen wie das Singen in sich aufnimmt und sanft zurückgibt.

Es ist gerade, wie es ist. Aber du bist nicht allein – du bist umhüllt und aufgefangen in etwas viel Größerem.

Gottes Morgenstern wird immer da stehen und dich mit seinem Licht begleiten. Gestern. Heute. Morgen.


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krankheitsbedingte vorübergehende Unterbrechung…. tut mir leid… ich melde mich wieder
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12.12.2020

Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.
Jakobus 5,15

Ja, das möchte ich glauben: Dass das Gebet hilft. Dass Gott Heilung schickt, wenn wir darum bitten.

Was ich nicht glauben möchte: Dass es irgendwie mit den “Sünden” gekoppelt ist. Und dass Vergebung und Heilung zusammenhängen.

Natürlich möchten wir (in unseren dunklen Stunden) am liebsten, dass “böse Menschen” auch böses erleben – als Strafe sozusagen. Weil wir es nur schwer ertragen können, wenn denen, die Böses tun, dann trotzdem aus unserer Sicht Gutes widerfährt.
Anders herum gedacht aber möchten wir das eigentlich nicht für uns selbst: Manchmal geschieht etwas Schlimmes oder Böses, weil wir nicht aufgepasst haben, tatsächlich einen Moment egoistisch war… und dann sehnen wir uns sehr nach Vergebung und nicht nach Strafe…..

Es ist eine komplizierte Geschichte mit den guten und schlechten Dingen auf dieser Welt… Und auch, wenn wir uns Gerechtigkeit wünschen (also jeder bekommt, was er verdient) – so wäre das an mancher Stelle eben doch auch unbarmherzig… es würde den Menschen, dem Leben nicht gerecht.

Darum möchte ich es gar nicht erst so denken, dass “Schicksalsschläge” uns treffen, weil wir uns versündigt haben.

Denn sich zu versündigen heißt im eigentlichen Wortsinn, weit entfernt von Gott zu sein, nicht mit ihm auf einer Wellenlänge.
Und das passiert uns tagtäglich, einfach, weil wir Menschen sind. Weil wir unvollkommen sind – eben nicht Gott und darum auch nicht die ganze Zeit perfekt mit ihm im Einklang…..
Sünde ist der “normale Zustand”, für den wir immer um Vergebung bitten müssen. Die “Sünden” in der Mehrzahl sind eigentlich nur Verfehlungen, die aus dieser Gottesferne resultieren.

Dafür bitten wir um Vergebung. Wenden uns also Gott zu.

Und das ist dann auch der erste Schritt hin zu Gott, wie es das Gebet auch ist: mich ihm zuwenden, mich ihm anvertrauen, mit allem was ich habe und bin. Mit allem, was mich freut und belastet. Und ihm meine sehnlichsten Wünsche erzählen.

Und manchmal passiert dann tatsächlich das, was wir erbitten. Mitunter ist auch das dann erschreckend!
Wie fühlt man sich, wenn man für den schwerstkranken Opa gebetet hat, er möge lieber an einem Herzschlag sterben als jämmerlich an der durch Vergiftung verursachten Leberzirrhose eingehen und dann passiert das tatsächlich?! Eben.

Ich bin inzwischen nach solchen Erzählungen und Erlebnissen vorsichtig geworden mit meinen Wünschen im Gebet. Besser, Gott entscheidet selbst, was grad das Richtige ist, wenn ich ihm meine Nöte und Befürchtungen erzähle… Manchmal wendet es sich dann auf eine ganz überraschende Weise und ist für alle ein Geschenk.

Meine geliebte Oma, für die ich die letzten Tage und Nächte gebetet habe, ist im besten aller Pflegeheime gelandet und die dortigen Pflegerinnen behandeln sie, als sei es ihre eigene Omi. Etwas Besseres hätte ihr in der momentanen Situation gar nicht passieren können. Ich bin einfach nur dankbar. Und wer weiß, vielleicht kommt da am Lebensabend doch auch noch neu der Kontakt zu Gott zustande – schließlich ist sie im Diako-Heim nun tagtäglich von frommen Menschen umgeben.

Ich danke Gott für alles Heilen, wo Heilung möglich ist, alles Schenken, alles Zuhören und alles Trösten.

Und das wünschen ich Ihnen heute auch: Dass Sie sich stets verbunden fühlen und aufgefangen. Gott vergibt. Gott heilt. Gott richtet auf.

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11. Dezember 2020

Sehen heißt nicht glauben.
Glauben heißt sehen!

Wie hab ich immer Thomas beneidet in der Geschichte mit den Jüngern und dem auferstandenen Jesus. Thomas kommt zu spät, hat Jesus verpasst und tut sich damit schwer, daran zu glauben, dass Jesus wirklich von den Toten auferstanden ist. So geht es uns ja auch – als Spätgeborene (bezogen auf die Jünger Jesu) sind wir sozusagen zu spät dran.. und konnten nicht Augenzeugen sein.

Thomas bekommt daraufhin etwas absolut Einmaliges geschenkt: Jesus kommt extra zu ihm, zeigt ihm die Wundmale und redet mit ihm. So kann Thomas es sehen – und glauben.

Doch Jesus sagt: Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben.

Aber irgendwie hätt ich mir trotzdem gewünscht, mal wirklich zu sehen… um glauben zu können (einen Beweis zu haben?)

Gestern lief mir dann dieser Spruch über den Weg: Sehen heißt nicht glauben. Glauben heißt sehen…..

Dieser Spruch stammt aus einem völlig anderen Kontext – es war ein Weihnachtsfilm und es ging um die Frage, ob man an den Weihnachtsmann glauben kann. Letztlich aber ist es das Gleiche: die Kinder glauben an den Zauber der Weihnacht und sehen dann eine ganze andere faszinierende Welt.

Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder! Sie glauben ganz unbefangen – und sehen dann auch.

So ist es mit Jesus, der Auferstehung und ja auch der Weihnachtsgeschichte doch auch! Wir waren nicht dabei, wir sehen es nicht. Aber wenn wir es mit dem Herzen glauben, sehen wir es eben doch.

Ich wünsche Ihnen heute glaubende und damit sehende Augen. Das Wunder der Weihnacht steht vor die Tür und wir dürfen es sehen!

Ihre Manja Pietzcker

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8.12.2020

Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
2. Petrus 3,13

Der Himmel der ist, ist nicht der Himmel der kommt
wenn einst Himmel und Erde vergehen….

Mit dieser Melodie wird mir gerade mein grauer Tag etwas heller.
Ich danke Gott für solche Worte.

Für solche Bilder, die den Horizont weiten.
Den Blick hochreißen aus dem Bedrückenden und Schweren des Irdischen
hin zu dem, wo Hoffnung her kommt.

Und ich bin gewiss: Auch hier kann der neue Himmel schon durchscheinen.
Klein nur – nur als kurzer Blitz.
Wie wenn die Wolken für einen kurzen Moment aufreißen
und einen Sonnenstrahl hindurchlassen.
Dieser Moment ist es, der zählt.
Der mich durchatmen lässt. Und mir deutlich macht, dass das, was ich mit mir rumschleppe eben nicht alles ist.
Dass ein Teil von mir, von dir, von ihr und von ihm,
schon die Verbindung zum Himmel haben kann.

Jetzt. Hier.
Ein ganz feiner Faden ist es nur, der mich verbindet mit Gottes Ewigkeit.
Aber es ist ein Faden.
Und er ist aus einem Material, das niemals reißen kann.

Darauf vertraue ich!

Der Himmel, der kommt, grüßt schon die Erde, die ist, wenn die Liebe das Leben verändert.

Bleiben Sie behütet – und tasten Sie nach dem Faden der Ewigkeit.
Er ist da! Immer!

Ihre Pfrn. Manja Pietzcker

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7.12.2020

Die Verständigen werden leuchten wie des Himmels Glanz,
und die viele zur Gerechtigkeit weisen,
wie die Sterne immer und ewiglich. Daniel 12,3

Schön gesagt.
Schön wärs…
Aber – woher kann ich sicher sein, dass ich zu den Verständigen zähle?
Dass das, was ich anderen zeige, tatsächlich die Gerechtigkeit ist?

Ich kann es nicht wissen.
Ich kann nur auf mein Herz hören – und auf die Worte,
die ich wieder und wieder von Jesus gehört habe.
Nicht Recht und Gesetz,
sondern die Liebe und die Barmherzigkeit sind es, die zählen.

Um so schwerer die Entscheidung,
wenn verschiedene Menschen der Barmherzigkeit bedürfen
und ich nur einem von beiden gerecht werden kann…

Dann wird mir mein Herz schwer für den,
den ich nicht so mit Liebe und Barmherzigkeit bedenken konnte,
wie ich es mir wünschte und wünsche.

Ich mache weiter, Tag für Tag. Weil es nicht anders geht.
Weil es besser ist, für einen Liebe zu schenken
und mich in Barmherzigkeit zu üben, als gar nicht.
Aber es fällt mir schwer. Heute besonders.

Was mich so umtreibt?
Die schwer kranke Uroma soll ins Pflegeheim,
weil die Großeltern mit ihrer Pflege überfordert sind.
Es zerreißt mir das Herz.
Und doch weiß ich, dass es für die Großeltern keine andere Wahl gäbe,
so schwer das allen fällt.
Aber ich habe im Ohr, dass es Leute gibt, die eine solche Entscheidung grundsätzlich anders treffen würden
– wie gerne würde ich das auch tun.
Aber es wäre unbarmherzig, von jemandem etwas zu verlangen,
was er sich nicht zutraut. Wofür seine Kraft nicht reichen würde.

Tut mir leid, dass ich heute nur mein zerrissenes Herz teile
und es mir nicht so recht gelingen will, ohne Tränen nach vorn zu schauen.

Die Nacht wird mich umhüllen und hoffentlich Frieden schenken.
Und der neue Tag neuen Trost bringen.

Falls es Ihnen genauso geht/gegangen ist, dies vielleicht als kleinen Ausblick:
Ich halte mich daran fest,
dass alles, was wir tun (wenn wir es von Herzen bedenken und darum ringen),
sich doch zum Guten wenden kann.
Auch wenn ich es mir jetzt noch nicht vorstellen kann.

Bleiben Sie behütet.

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6.12.2020: 2. Advent und Gedenktag des Heiligen Nikolaus

Heute vor über 1600 Jahren (in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts) lebte in Myra der Bischof Nikolaus.
Zwei Legenden ranken sich um ihn:
In Myra herrscht eine fürchterliche Hungersnot, unter der die Menschen sehr leiden.
Nikolaus betet für sie. Da führt der Wind ein Schiff mit Getreide in
die Bucht vor der Stadt. Nikolaus drängt die Besatzung dazu, Getreide
abzugeben. Er teilt es unter die Witwen, die Mütter, die Kranken und
anderen Bedürftigen aus. Und, so erzählt diese Legende: Als das Schiff
wieder weitersegeln kann, fehlt den Seefahrern nichts von ihrer Fracht!

Die zweite Legende ist die, auf die wahrscheinlich unsere Tradition zurückgeht,
des Nachts eine freudige Überraschung zu erwarten
(zur besseren Zuordnung, für wen welches Geschenk bestimmt ist,
sind Schuhe ja durchaus praktisch):

Ein Mann in Myra hat drei Töchter. Er ist ratlos und traurig. Er möchte
gerne, daß seine Töchter heiraten können, aber er kann ihnen nichts
mitgeben, denn er ist arm. Damals aber hatte eine junge Frau keinerlei
Aussicht, heiraten zu können, wenn der Vater ihr nicht eine ordentliche
Aussteuer mitgeben konnte. Der Vater weiß nicht mehr, wie er die
Familie ernähren soll. Alle müssen hungern. Nur noch einen Ausweg
sieht der Vater: Er muß seine Töchter auf die Straße schicken,
und das
tut ihm im Herzen weh.
Bischof Nikolaus erfährt von dieser schlimmen Not.
Eines Nachts wirft
er in das offene Fenster der Hütte drei goldene Kugeln, eine gute Aussteuer für jede.
Er tut es nachts, damit ihn niemand sieht.
Nikolaus will nicht, daß man ihm dankt.
Er hilft, weil geholfen werden muß.
Die Menschen sollen Gott danken, dem Geber aller guten Gaben.

Damals, als Nikolaus in Myra Bischof war, ist er natürlich nicht ständig
mit so einem prächtigen Gewand und der hohen Bischofsmütze
herumgelaufen. Das Bischofsgewand hatte er nur im Gottesdienst an.
Und natürlich hat er auch nicht dauernd Goldkugeln und Getreide
herumgetragen, das wäre ja unpraktisch gewesen.
Nur wenn ihr in einer katholischen Kirche von ihm ein Bild oder eine Figur seht,
dann hält er die Kugeln oder das Getreide immer in der Hand,
damit die Menschen die Geschichten nicht vergessen, die ihr gerade gelesen habt.
Aber damals, in Myra, ist Nikolaus durch die Straßen gegangen wie jeder
andere Mensch. Die Leute haben ihn gekannt und haben ihm ihre
Sorgen erzählt. Als Bischof war er dazu da, mit den Menschen
Gottesdienst zu feiern und zu beten, aber auch, um ihnen zu helfen, wo
er konnte.
Und er hat es heimlich gemacht – denn er wollte dafür nicht gelobt werden.

Bei uns ist es ja so, dass wir auch früh in den Schuhen etwas finden, das jemand da heimlich rein getan hat. Wir freuen uns darüber – und der, der es dort hinein gesteckt hat, freut sich, dass er eine Freude machen konnte.

Vielleicht habt ihr es ja heute nacht auch wie Nikolaus gemacht und jemandem heimlich eine Freude bereitet? Das darf man übrigens an allen anderen Tagen des Jahres auch tun – man muss nicht bis zum Nikolaustag warten.
Womit könntet ihr jemandem eine Freude machen – wer ist vielleicht in euren Haus einsam und würde sich über einen kleine Gruß freuen?
In unserem Haus ist es nun schon zur Tradition geworden, dass sich ganz viele als Nikolaus betätigen in der Adventszeit…. und nie weiß man, von wem die Tüte Plätzchen oder der gebastelte Stern kam.
Vielleicht probiert ihr das auch mal aus? Aber pscht… nur nicht verraten! Und ganz leise und heimlich den kleinen Gruß überbringen – so wie Nikolaus damals in Myra.

Viele Freude mit den Geschenken und viel Freude am Schenken und heimlichen Überraschen wünsche ich ihnen und euch heute!

Und falls jetzt grad Muße für eine kleine Geschichte ist: der Pfadfinder-Adventskalender enthält an jedem Adventssonntag einen Teil eines Hörbuches.

Viele Freude damit!

Ihre
Pfrn. Manja Pietzcker

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Samstag, 5.12.2020

Eine Kerze anzünden.

Du stellst eine Kerze auf einen schönen Kerzenständer, breitest ein Tuch oder eine Serviette aus, stellst sie darauf und dann nimmst du ein Streichholz in die eine und die Schachtel in die andere Hand.

Als Kind hatte ich zunächst Angst vor dem Moment, indem – wie eine winzige Explosion – plötzlich die Stichflamme enstand und das Streichholz in Brand steckte.

Später wich die Angst der Faszination – es ist ein unglaublich helles Licht – für einen winzigen Moment blendet es alles und du siehst nichts ausser diesem grellen Weiß.
Wie der Blick in den Ursprung des Alls, den Anfang der Zeit.

Und dann fängt das Holz des Streichholzes an zu brennen, warm und weich. Dieses Licht ist vertraut, weckt Sehnsucht und man möchte endlos hineinschauen. Der kleinen Flamme beim Brennen zuschauen. Denn durch meine Augen hindurch macht es mein Herz warm.

Aber das geht nicht – du kannst es nicht endlos in der Hand behalten, denn ein Streichholz ist kurz. Für meinen Geschmack immer ZU kurz. Bevor die warme Flamme als heißes gefährliches Feuer die Finger versengt, musst du es ausgepustet haben.

Aber es wäre ja schade – Die schöne Flamme!

Und hier kommt deine Kerze ins Spiel – sie bekommt diese Flamme geschenkt. Und wird sie für dich halten, wird die Wärme und das Licht weiterstrahlen lassen, auch wenn das Streichholz längst abgebrannt zu Boden gefallen ist.

Eine brennende Kerze ist der Inbegriff für Wärme und Licht. Und hält zugleich diese Erinnerung wach an den ersten Moment – den Ursprung des Universums, den Anfang der Zeit. Als Gott sprach: Es werde Licht.
Auch heute sagt er dir durch jede Flamme: Dein Leben werde licht – es werde hell und warm und durchströmt von der Urkraft des Feuers.

Darum: zünde eine Kerze an! Für dich! Für die Menschen um dich her!

Gerade heute, gerade jetzt!

Bleiben Sie erhellt und warm, behütet heute und alle Tage!

Ihre Pfrn. Manja Pietzcker

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4. Dezember – Barbaratag

Am Barbaratag geht man Kirschzweige (es geht auch anderes Obst, aber Kirsche wird rot – ähnlich einer Rose) schneiden. Denn wenn man sie jetzt in die Vase stellt, werden sie in 20 Tagen, also genau zu Weihnachten, blühen.

Es ist ein Ros’ entsprungen… aus einer Wurzel zart

Wie könnte man sich selbst das Aufblühen von neuem Leben,
von etwas so zartem, besser symbolisieren?!

Und gerade jetzt, wo die “normalen” Advents-Gewohnheiten ausgebremst sind (Weihnachtsmarkt, Glühwein, Kräppelchen…),
wäre es vielleicht die Gelegenheit, sich auf alte Traditionen zu besinnen.

Auf Weisheiten, die uns durch diese Tage helfen können – und auf Menschen, die schon vor uns vieles erlitten und erduldet haben.

Die Heilige Barbara ist laut der Legende auf dem Weg ins Gefängnis an einem Zweig hängen geblieben – dieser brach ab und kam so mit ihr ins Gefängnis. Sie stellte ihn ins Wasser, wo die Knospen als Zeichen der Hoffnung aufgingen – gegen alle irdische Willkür und Gewalt.

Ich wünsche Ihnen heute Zeichen der Hoffnung – und vielleicht im Vorbeigehen das Entdecken eines Obstbaumes für ihren eigenen Barbarazweig.

Ihre
Pfrn. Pietzcker

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3. Dezember 2020

Heimliche Zeit….
Stille Zeit….
Süße Zeit….
Zeit der Vorfreude….

Haben Sie einen Adventskalender?

In meinem ist jeden Tag eine andere kleine süße Überraschung. Obwohl ich eigentlich ja in der adventlichen Fastenzeit wirklich mal den Konsum runterfahren wollte…. letztlich zaubert es mir doch jeden Morgen ein kleines Lächeln ins Gesicht und ich freu mich den ganzen Tag drauf, diese süße Leckerei in einem besonderen Moment dann auszuwickeln.

Manchmal ist dieser besondere Moment einer, in dem ich es besonders “nötig” habe – schließlich macht Schokolade glücklich (ja wirklich, das ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen – die Stoffe im Kakao regen unser “Glückszentrum” an)

Manchmal aber ist der Moment auch einfach von sich aus so schön – und wird von diesem kleinen Stück süßer Zuwendung “veredelt”.

Dann schmeckt es besonders gut – weil ich es ganz in Ruhe und mit aller Achtsamkeit genießen kann.

Mich auch noch später dran erinnern kann, wie wohltuend das auf der Zunge geschmolzen ist.

Ich glaube, diese Zeit jetzt – gerade mit dem Schnee heute morgen – muss man genüsslich auf der Zunge zergehen lassen wie den Schnee – so im Verlaufe des Tages.

Heimlichkeiten vorbereiten und sich drauf freuen, dass es in anderen Zimmern auch grad für einen selber heimlich raschelt.

Sich ganz genüsslich schon mal die freudestrahlenden Augen vorstellen, wenn das Geschenkpapier abgewickelt und der Schatz zum Vorschein gekommen ist.

Ganz viel Vorfreude wünsche ich Ihnen heute!
Lassen Sie diesen Tag zart auf der Zunge zerschmelzen (oder zumindest das, was sie an diesem Tag schön finden)!

Ihre Pfrn. Manja Pietzcker

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2. Dezember 2020

Das schreib dir in dein Herze,
du hochbetrübtes Heer,
bei denen Gram und Schmerze
sich häuft je mehr und mehr;
seid unverzagt, ihr habet
die Hilfe vor der Tür;
der eure Herzen labet
und tröstet, steht allhier.

(EG 11,6)

Da rappelst du dich früh schlaftrunken aus dem Bett.
Es ist kalt draußen – beißend kalt.
Und der Berg Arbeit scheint riesig. Und die Sorgen auch.

Dann zündest du in der Küche auf dem Tisch die Kerze an
und schlägst das Losungsheft auf.

Und findest diesen wundervollen tröstlichen Text.

Gleich klingt die Melodie im Ohr (Wie soll ich dich empfangen)

Und mir fällt wieder ein, dass ich gestern schon drüber gestolpert war,
dass Bach für zwei so unterschiedliche “Anlässe”
die gleiche Melodie genommen hatte…
(eine andere als die im Gesangbuch…)

“Wie soll ich dich empfangen” und “O Haupt voll Blut und Wunden”…..

Bedrängnis und Trost liegen so dicht beieinander Gott.
So dicht dran an mir, an meinem Leben, an dem, was ich wirklich brauche.

“Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht”
– so sagt Jesus im Johannesevangelium.

Egal, was uns belastet – Gott ist da.
Er hilft uns heraus aus der Bedrängnis.
Mit dem kleinen Licht der Kerze am morgen
und mit seinem großen Wort.

Für beides bin ich unendlich dankbar und merke,
wie mein Herz wirklich leichter wird.

Auch Ihnen wünsche ich dies heute!

Ihre Pfrn. Manja Pietzcker

PS: Falls Sie neugierig geworden sind oder Bachs Melodie mal wieder hören wollen:

“Wie soll ich dich empfangen” aus dem Weihnachtsoratiorium

“O Haupt voll Blut und Wunden” aus der Matthäuspassion

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Dienstag, 1. Dezember 2020

Nicht wie ich will, sondern wie du willst….

Mit diesem Wort laufe ich schon den ganzen Tag von einem Termin zum anderen…

Was tue ich eigentlich zwischen Gremiensitzungen, Orga und Besprechungen… was wirklich dem dient, wozu ich mal Pfarrerin hatte werden wollen?

Ich bete – ja, das tue ich wirklich. Oft ist es nur ein Stoßgebet zum Himmel.
Wenn ich nicht weiter weiß, weil mir niemand sagen kann, was richtig und was falsch ist. Wieviele Leute sollen Weihnachten in die Kirchen dürfen, wieviele Tickets werden wie von den Leuten nachgefragt….
Ist es überhaupt richtig, an klassischen Vespern festzuhalten.
Ist es richtig, sich an alle Regeln zu halten – auch wenn die meisten (bei aller Sorge vor noch mehr Krankenhauspatienten) blödsinnig wirken, wenn trotzdem die Schulbusse früh brechend voll sind… von 1,5m keine Spur?!
Da wird mir Obrigkeitshörigkeit von den einen und Aufmüpfigkeit von den anderen unterstellt.
Dazwischen sitz ich – zwischen allen Stühlen und soll etwas entscheiden und verantworten, was ich nicht verantworten kann. Niemand kann wissen, was richtig oder falsch ist.

Ich weiß nur, dass die Leute sich nach Weihnachtsstimmung sehnen. Danach, dass ihnen für einen kurzen Moment ein Blick auf das himmlische Kind geschenkt wird. Ganz ohne all die Debatten. Einfach nur, weil wir froh und glücklich sind, dass Gott uns diesen Jesus geschenkt hat.
Der wusste es auch nicht immer ganz richtig. Und ganz am Ende hat auch er gezweifelt, ist wenn man so will am Lauf der Dinge fast verzweifelt.
Nicht wie ich will, sondern wie du willst…..

Nun ist das Organisieren von Christvespern nicht vergleichbar mit dem Kelch, der Jesus gereicht wurde….. aber auch mir kommt es grad bitter vor, was das Leben von mir verlangt. Auch privat.

Doch es ist nicht meine Entscheidung.

Auf so merkwürdige Weise verbinden sich Advent und Palmarum – wie ein Gemeindeglied ja auch so verwundert feststellte – “Ist ‘Wie soll ich dich empfangen’ nicht eher ein Lied vor Ostern?” Ja und nein – es gehört zu dem großen Kreis, der sich mit Jesus und um Jesus schließt für uns.

Die heile Welt der Krippe ist eben nicht so heil – und doch bedeutet auch der Einzug in Jerusalem – so katastrophal er auch endete – letztlich für uns HEIL.

Darum… so mühsam das vielleicht grad ist:
Und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen,
in stetem Lob und Preis
und deinen Namen rühmen,

SO GUT ES KANN UND WEISS.

(nicht mehr, aber auch nicht weniger)

Amen

Ihre
Pfrn. Manja Pietzcker

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Sonntag, 29. November 2020

Esel sind systemrelevant!

1.) ein Esel trug Jesus, noch ungeboren im Leib Marias, bis nach Bethlehem
2.) ein Esel stand an seiner ärmlichen Schlafstatt, der Krippe – und wachte über dem Kind
3.)ein Esel ist es, auf dem Jesus nach Jerusalem einzieht – so wie es die Verheißung vorhergesehen hatte…

Freue dich sehr, und jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. 10 Denn ich will die Wagen vernichten in Ephraim und die Rosse in Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde.

Der erhoffte Messias, der Friedenskönig kommt, ohne Streitkraft, ohne Gewalt, aber doch voller Macht – mit anderer Macht.
Unbewaffnet, Unscheinbar, unterschätzt, und doch so voller Potential… wie sein Reittier, der Esel

Esel sind…..
verlässlich, freundlich, beharrlich…. ja wenn man so will stur …

Ein Esel flieht nicht – er bleibt zunächst stehen in der Gefahr, rennt nicht weg….wehrt sich, wenn es sein muss – und ist ansonsten sehr zuverlässig, ein geländegängiges starkes Reit- und Lasttier, das mehr Last tragen kann als ein überzüchtetes hochbeiniges Pferd.
Ein Esel kann auch ganz andere Hindernisse überwinden, selbst in steilem gefährlichen Gelände.
Übrigens sind Esel keineswegs still und andächtig unterwegs, wie das die meisten Krippendarstellungen nahelegen… Esel sind durchaus laut und direkt… wirkliche Underdogs… eben alltäglich, ja antimajestätisch, von unten, vom Volk…. grade heraus, manchmal unbequem, aber verlässlich.

Auch wir sind, im Leben und ganz besonders jetzt im Advent, auf dem Weg –

Der Weg ist beschwerlich, der Weg ist gefährlich…

Und wir haben auch erfahren, dass die allzumenschliche Lösung, nämlich Konflikte über gewaltsame Auseinandersetzung zu klären, doch keine Lösung ist…

Wir brauchen keine Armee, wir brauchen keinen edlen Reiter auf einem hohen Roß…
Wir brauchen Esel und Eselreiter – direkt, ehrlich, beharrlich, vorsichtig, aber ohne Angst.
So kommt die Botschaft zu den Menschen, so kommen wir auch durch diese gesellschaftlichen Herausforderungen, die uns draußen grad umgeben.
Wir brauchen Menschen, die sich mit Jesus und seinem Esel auf den Weg machen – zum Beispiel Kirchvorsteherinnen und Kirchvorsteher….oder kurz KVler….

KVler Sind Menschen aus unserer Mitte, die sich wie die Hirten auf dem Weg zur Krippe einladen lassen, auch wenn sie sich vielleicht auf dem dunklen Feld zunächst fürchten, wenn da plötzlich so ein groß klingender Auftrag an sie ausgegeben wird… die Hirten laufen los, schauen selbst und entdecken das Licht und die Hoffnung… der eine rennend, der andere vielleicht humpelnd oder erst mal vorsichtig hinterher gehend… an der Krippe wissen alle, dass der Weg richtig war, dass sie gefunden haben, wonach sie suchen sollten.

KVler sind Menschen, die wie die Hirten im Stall an der Krippe stehen, andächtig – und lassen sich zunächst auch selbst beschenken – um dann begeistert weiter zu erzählen….. ich hab da was entdeckt, das MUSST Du gesehen haben!!!!!

KVler sind Menschen wie die Jünger Jesu… Sind mit ihm unterwegs… nicht immer einig, aber doch gemeinsam unterwegs, stets lernend, nie alles verstehend, aber doch glaubend.

KVler sind dann auch Teil der Volksmasse, die Jesus mit Palmwedeln und einem Teppich aus Mänteln . großen und kleinen, edlen und abgetragenen – in Jerusalem begrüßt. Kein roter edler Teppich, sondern ein bunter, bunt zusammengewürfelt, dafür umso ehrlicherer und herzlicherer Empfangsteppich

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, rollt den Teppich aus, öffnet Türen und Tore
Aber sind wir bereit, zu begrüßen?
Sind unsere Türen und Tore heute geöffnet? für wen?
stell dir vor, du kommst nach langem Weg erschöpft an, doch die Tür, zu der du wolltest, ist verschlossen? Es ist kalt…. du bist müde, du brauchst Schutz, Wärme, Trost… Wie herrlich, wenn sie dann plötzlich doch aufgeht.

Wir singen im Advent: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit…

Unsere Türen sollten offen stehen für Jesus, für die Botschaft… und für alle Menschen.. gerade jetzt im Advent und der Weihnachtszeit…
Die Menschen in unserer Stadt brauchen Trost, Hoffnung… brauchen Wärme, jemanden, der die Tür öffnet, Zeit hat, zuhört
KVler sind solche Türöffner, ganz praktisch, indem sie Schlüssel zur Kirche haben, als Helfer zuerst die Tür aufschließen.

Aber auch und vor allem ist Gemeinde Türöffner…. mit allen Jacken, Pullovern und Mänteln ….

“dein Zion streut dir Palmen…”. Das wollen wir sein, angeleitet und etwas geordnet und organisiert vom KV… aber der KV alleine macht noch kein Empfangskomitee… Wir alle stehen da am Straßenrand und machen den Weg bereit mit Palmwedeln und unseren Mänteln.

Kinder und Greise, Arme und Reiche… alle gemeinsam begrüßen den neuen König, begrüßen diese Kraft die anders ist und anders macht – nicht hoch zu Roß, sondern auf Augenhöhe – auf dem Esel

Denn ESEL sind systemrelevant – unser Glaube ist relevant! Überlebens-relevant.

Nicht Kraft und Macht, nicht laute Argumentation..
sondern Hoffnung ist unsere Stärke….

Und dass uns die Botschaft zusammenhält, dass wir gemeinsam das gleiche Ziel vor Augen haben, so unterschiedlich wir auch sind: Wir suchen und bauen das Reich Gottes, das schon hier anbricht, mitten unter uns,
– wenn wir Jesus einladen
– wenn wir die Türen und Tore offen halten – die zu unseren Kirchen und die zu unseren Herzen

Ich hoffe und wünsche, dass unsere Gemeinde eine Willkommensgemeinde ist und wird – bei der Jesus mit seiner Botschaft, vor allem aber auch die Menschen, offene Türen und Herzen finden.

Dass SIE ALLE gemeinsam singen: wir streuen dir die Palmen und grüne Zweige hin und wollen dir in Psalmen ermuntern unsern Sinn. Das Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis und deinem Namen dienen so gut es kann und weiß.
AMEN

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Sonnabend, 28. November 2020

Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.
Jesaja 66,13

Ja, manchmal braucht man das.
Hat den Trost bitter nötig.
Gerade sitze ich da, will/soll/muss eine Predigt schreiben – über Ankommen, Willkommen heißen, Neuanfang, den anderen neuen König…
und was das mit uns und einem neu startenden Kirchenvorstand zu tun hat.

Und was um mich her passiert, ist das Gegenteil:
alles scheint immer schwieriger, schwerer zu werden.
Die Infektionszahlen gehen hoch, die Freiheiten werden kleiner.
Die Einschränkungen
– sofern sie denn überhaupt schon klar gefasst sind –
machen es immer schwieriger, ja scheinbar unmöglich,
irgendwie sinnvoll zu planen.

Es geht über meine Kraft, jeden Tag neu zu überlegen, was ich organisiere,
mit wievielen Menschen ich plane,
welche Vorsichtsmaßnahmen wo wie umgesetzt werden (oder auch nicht mehr, weil es eh alles verboten ist)

Ja, heute brauche ich Trost.
Ich will nicht aufgeben, aber ich brauche Kraft,
die ich selbst grad nicht aufbringen kann.
Ich brauche Zuspruch.
Mut, der woanders her kommt als aus meinem kleinen verzagten Herz.

Ich will euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind.
Will euch heilen, dort wo eure Wunden sind.
Will euch stärken, wenn eure Kraft versagt.
Und Traurigkeit soll enden, wo euer Herz verzagt.

Schon so oft hab ich es im Abendgottesdienst gesungen.
Ja, diese sehnsuchtsvolle Melodie – und diese Zusage, mir selbst “zugesungen” richtet mich auf.
Auf dem Schoß der Mutter, im Schutzraum ihrer Liebe,
kann mir nichts geschehen.
Da ist alles gleich nicht mehr so groß und bedrohlich.

Diese liebevolle, intime Zuwendung gibt mir Mut und Kraft,
jetzt weiterzumachen. Auf das zu schauen, was JETZT ist..
und gelassener abzuwarten, was die nächsten Tage bringen werden.

Es wird sich für alles eine Lösung finden – denn wir sind nicht allein. Gott ist bei uns!

Und er sagt: Ich will euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind!

Ich wünsche Ihnen allen heute diesen Moment im intimen Schutzraum bei Gott – auf seinem mütterlichen Schoß!

Ihre Pfrn. Manja Pietzcker

Und so klingt das Lied: Soundcloud von Friedemann Wutzler, dem Komponisten
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Freitag, 27. November 2020

Heute vor 75 Jahren, am 27. November 1945 gründeten 22 amerikanische Wohlfahrtsverbände die “Cooperative for American Remittances to Europe”, kurz C.A.R.E.

Care-Pakete wurden nach Europa geschickt, sogar dorthin, woher Krieg und Leid seinen Ausgangspunkt genommen hatte: Deutschland.

Wobei ich das nicht erlebt habe und mich frage, ob es denn im “Osten” auch amerikanische Care-Pakete gab…. vermutlich nicht.

Die Care-Pakete, an die ich mich erinnere, kamen aus Westberlin. Und ich weiß, dass wir diese von der eher entfernten Verwandtschaft bekamen, WEIL sie ihrerseits welche aus Amerika bekommen hatten.

Das ist vielleicht der eigentliche Zauber der Care-Idee: Dass die einen sehr dankbar waren – ja völlig übermannt vom Glück waren, weil sie plötzlich eine Schlackwurst bekamen, die sie sich selbst nie hätten kaufen/organisieren können …. Und dass diese Menschen dann in sich das Bedürfnis spürten, ihrerseits von diesem Glück und diesem Dank abzugeben. Weiterzugeben.

Ich hoffe und bete, dass uns das diesen Advent und dieses Weihnachten auch gelingt – vielleicht nicht mit Schlackwurst, sondern mit einem Gruß, einer Geste… einem kleinen Geschenk, einer Karte.

Es gibt bestimmt Menschen in unserer Umgebung, die genug zu essen, aber wenige Kontakte haben. Die wenig Zuwendung erfahren.

Die Idee am Care-Paket ist nicht, dafür etwas zurück zu bekommen. Sondern es einfach zu schicken/zu schenken, damit der andere sich freut.

Nicht mehr – und nicht weniger!

Lasst uns Care-Pakete schicken und von unserem Glück, unserer Hoffnung in dieser Welt abgeben. Jesus kam in die Welt, um Gottes Licht sichtbar zu machen. Lasst es uns teilen! Wir haben doch genug davon!

Herzliche Grüße

Ihre
Manja Pietzcker

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Donnerstag, 26. November 2020

Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Epheser 5,20

Wirklich für alles?

Wie soll das gehen?

Wenn ich in die Welt schaue, gibt es genug Dinge, über die man nur klagen kann. Die kein Grund zur Freude sind.

Ja klar, ich kann es umdeuten – alles hat sein Gutes, sagt so mancher im Rückblick. Vielleicht ist das so. Aber in dem Augenblick, wo ich es erlebe, kann es mir schnell zynisch vorkommen. Danken für Terror, Leid, Schmerzen, Tod?!

NIEMALS!

Aber ja, es ist so, dass ich selbst in den schlimmsten Momenten nicht verlassen bin. Dass Gott mir oft jemanden an die Seite stellt, mir dann doch ein Zeichen schickt. Und DAFÜR bin ich dann dankbar.

Das heißt nicht, dass ich für das Leid danke. Aber für das, was ich drum herum erleben darf. Und sei es noch so klein.

Denn eines ist gewiss. Neben der Klage – die mein Herz braucht, um sich Luft zu machen – ist es mein Blick nach vorn, der mich am Leben erhält. Es ist eben dann doch der kleine Lichtstrahl, die winzige Geste, der freundliche Blick, der mich – trotz allem – beschenkt.

Und dafür zu danken ist auch für mich gut und wichtig. Weil ich es mir bewußt mache, dass es eben mehr gibt als die dunkle Phasen.

Dass das Leben voller Facetten, voller dunkler UND heller Farben – voller Schatten UND Licht ist.

Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

AMEN

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Mittwoch, 25. November 2020

Wie plant man einen Tag, an dem so ziemlich alles anders sein wird, als ich es mir je vorstellen konnte?

Vielleicht gar nicht weiter – Ich werde sehen, was er bringt.

Könnte allerdings sein, dass Sie am Mittwoch (evtl auch danach) das Pfarramt nicht wiedererkennen, weil wir umräumen müssen, damit sowohl die Mittwochsmusik als auch das Einzelcoaching der Konfis funktioniert… Denn einige werden vorbei kommen, andere lieber per Videokonferenz das Gespräch suchen… also braucht es sowohl eine ansprechende Gesprächsatmosphäre vor Ort als auch schnelles Internet (gibts nur im Pfarramt).. und das im Wechsel im 20min-Takt…

Aber warum nicht auch mal im Pfarramt Möbelrücken… alles neu macht der.. (nicht Mai) November….

Ich habe beschlossen, mich einfach darauf zu freuen und mich überraschen zu lassen, wie das dann aussieht und wie das alles funktioniert. Womit die Konfis kommen werden und was wir gemeinsam draus machen.

“Möge jeder Tag deines Lebens stets gefüllt sein
mit einem lachenden Herzen,
Sonne im Gemüt, Wind im Rücken
und einer guten Prise Heiterkeit”

Mit so einem Segensspruch KANN das nur ein guter Tag werden!

Für SIE hoffentlich auch!

Ihre
Pfrn. Manja Pietzcker

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Dienstag, 24. November 2020

Zündet man denn ein Licht an, um es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen? Und nicht, um es auf den Leuchter zu setzen?
Markus 4,21

Das denke ich gerade auch immer wieder – vor allem, wenn über Verwaltungsvorschriften, Regelungen, Gesetze und was nicht alles diskutiert wird… Kirche ist doch nicht die Verwaltung von Gläubigen und Gebäuden!
Kirche ist der Zusammenschluß von Menschen, die etwas zu teilen, etwas mitzuteilen haben:
LICHT!

Gerade jetzt, wenn die Menschen verzweifelt fragen, wie sie bitte in Weihnachtsstimmung kommen sollen angesichts all der Beschränkungen.

Gerade jetzt, wenn die Tage kürzer, das Sonnenlicht knapper wird.

Gerade jetzt, wenn die “Einschläge näher kommen” und die Opfer der Pandemie plötzlich Namen und Gesichter aus meinem Umkreis haben.

In Bethlehem brennt ein kleines Licht – in einer dunklen Grotte … man erzählt sich, es sei die Geburtsgrotte Jesu. Ein steinerner Stall ohne Fenster und Tageslicht.

Seit über 25 Jahren nun schon gibt es die Tradition, dass – trotz aller kriegerischer Auseinandersetzungen, trotz aller politischer und religiöser Differenzen rund um diesen kleinen dunklen Stall – ein Kind aus Europa kommt und mit Hilfe und unter der Begleitung von Kindern vor Ort dort das Licht abholt und als Friedensbotschaft nach Europa holt.

Schon immer war es schwierig, das Licht zu transportieren… immer komplizierter wurde es auch in Europa.. .Die Bahn verbot die Laternen mit den Kerzen… dann verringerte sie die Zahl der von den Pfadfindern eilends gebauten Sicherheitsbehälter für den Transport… und dieses Jahr geht scheinbar gar nichts mehr…

Aber wir lassen uns nicht unterkriegen!
Pfadfinder geben auch in Schwierigkeiten nicht auf.
Und so bin ich gewiss, dass auch dieses Jahr das Licht aus Bethlehem hier leuchten wird. Dass dieses kleine Licht der Hoffnung letztlich hell auf unserem Altar – und an möglichst vielen Stellen in der Stadt in die Dunkelheit strahlen wird.
Wir stellen es nicht unter den Scheffel, wir wollen, dass es für möglichst viele Menschen leuchtet. Gerade jetzt. Gerade in dieser Situation.

Mache dich auf – und werde Licht!!!!

Wir haben ewas zu teilen – nämlich die Hoffnung!

Die Hoffnung, dass selbst in der dunkelsten Nacht das Licht Gottes leuchtet und uns nicht allein lässt. Gott ist bei den Menschen, selbst in der tiefsten aller Krisen!

Davon bin ich überzeugt. Und wenn Sie mir zustimmen, dann erzählen Sie es weiter! Das Licht der Weihnacht ist schon auf Reisen – und es wird auch uns erreichen, auch 2020!

Mache dich auf und werde Licht!

Ihre
Manja Pietzcker

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Montag, 23.November 2020

Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen,
die zerschlagenen und demütigen Geistes sind,
auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten
und das Herz der Zerschlagenen.
Jesaja 57,15

Ich hörte, wie er spielte – voller Inbrunst. Mit aller Kraft, mit aller – ja geradezu verzweifelter – Anstrengung und Konzentration fanden die Finger und die Füße Tasten und Pedale und die Orgel füllte den Raum mit überirdischem Klang.

Es war sein Gruß hinauf zum Himmel – zu seiner Frau, die er so plötzlich hatte gehen lassen müssen.

Als der letzte Ton verklungen war, fiel er in sich zusammen, die Tränen brachen hervor und auch mir stiegen die Tränen in die Augen.

Da kannst du noch so optimistisch predigen und beten… die Trauer und Verzweiflung ist nicht einfach so wegzureden.

Am liebsten hätte ich ihn umarmt. Sicher auch, um meine eigene Hilflosigkeit zu trösten. Doch wir haben “Corona”…

Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und blieb stehen, ohne ein Wort – obwohl ich die Blicke all der anderen spürte.

Gott hat keine anderen Hände als die unsrigen.
Es gab jetzt nichts wichtigeres als diese Geste: Du bist nicht allein!

So zumindest dachte ich – und als er nach einer Weile nickte und leise dankte, war ich froh, dass es wohl nicht ganz falsch war.

Gott ist nicht nur hoch oben im Himmel – wo seine Frau nun frei von allen Schmerzen sein darf.
Nein, Gott ist auch hier unten bei uns Menschen, bei all denen, die Trost und Erquickung brauchen.
Und Gott wird sich unser aller bedienen, um auch den ganz unten zu erreichen.

Oh Herr, lass mich zu deinem Werkzeug werden.
Nimm meine Hände und zeige mir, wo sie gebraucht werden.
Davon geht keine Trauer weg. Aber sie ist vielleicht ein klein wenig leichter zu tragen.

Wer weiß, wo Ihre Hände heute gebraucht werden?
Oder wo Gott Ihnen die Hand auf die Schulter legt zum Trost?

Lassen Sie uns einander Boten Gottes sein. Es ist gar nicht so schwer.

Ihre
Pfrn. Manja Pietzcker

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Ewigkeitssonntag 2020

Wie predigt man zwischen Totengedenken und dem himmlischen Jerusalem?

Vielleicht so:

Heute, am Ewigkeitssonntag, am Ende des Kirchenjahres, haben wir uns versammelt, um zurückzuschauen – und unserer Toten zu gedenken.
Da hören und singen wir Texte wie
Wachet auf, ruft uns die Stimme…. macht euch bereit zu der Hochzeit?

Und wir singen Gloria sei dir gesungen mit Menschen und mit Engelszungen, Harfen und Zimbeln
kein Aug hat je gespüret, kein Ohr hat je gehöret solche Freude – Des jauchzen wir und singen dir Halleluja

Weiter hören wir Worte aus der Offenbarung des Johannes:

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! 6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

Wers glaubt wird selig, sagt da wohl so mancher

Wie passt das zusammen, unsere Traurigkeit und diese Jubellieder, unser Totengedenken und diese bunten Bilder von Hochzeit und himmlischem Jerusalem?!

Wir schauen doch – gerade heute – mit Schrecken auf das, was der Tod mitten in unserem Leben bedeutet.
Wir sind fassungslos, traurig, wütend, verzweifelt…..
Wir fühlen uns verlassen, einsam und allein.
Wie soll ich da solchen Worten glauben?!
Zu groß der Schmerz, zu tief die Trauer…. Wer’s glaubt wird selig!

Doch ich würde ja so gern glauben – dass die tiefe dunkle Nacht endet, dass meine Seelennot endet

Die Mitte der Nacht – ist der Anfang des neuen Tages
Die Mitte der Not – ist der Anfang des Lichts.

Glauben heißt, DARAUF zu vertrauen. Dass nichts das Ende bedeutet, noch nicht einmal der Tod. Dass es immer weiter geht – in Gott und mit Gott. Dass die tiefste aller Tiefen der Wendepunkt ist, hin zum neuen Tag, zum Licht.

Gott ist das A und das O, der Anfang und das Ende – unser irdisches Leben ist von ihm geschenkt und kehrt zu ihm zurück. Keiner kennt die Stunde, keiner weiß, wie genau das aussieht, was nach dem Tod kommt.

Wir haben nur die Visionen unserer Vorfahren, in denen sie beschreiben, was uns in der Ewigkeit erwarten könnte. Es ist hoffentlich nicht die endlose Verlängerung unseres irdischen Lebens.
Wir wissen nicht, was uns erwartet. Nur eines ist gewiss: dass Gott uns niemals fallen lässt.
In der Offenbarung des Johannes heißt es: Ich mache alles neu – ALLES.
Was immer du bisher erlebt und gesehen hast, ja, auch was immer du dir bisher vorgestellt hast, es wird anders sein – ein neuer Himmel und eine neue Erde.

Johannes schenkt uns Bilder voller Trost – mit menschlichen Worten und menschgemäßen Bildern. Anders kann er ja nicht beschreiben. Wir wissen nur, dass unser Wissen begrenzt, dass unsere Sprache ungenügend ist für das, was Gott uns verheißt. Und doch bedienen wir uns dieser unserer Sprache, tastend, umschreibend. Voller Bilder, die Raum lassen für das Neue, das Andere.

…..

Gott kommt mit seiner Hütte zu uns Menschen. Du musst nicht zu ihm hinauf über endlos viele Stufen in den Wolkenkratzer göttlicher Verwaltung. Sondern er kommt ganz einfach runter zu dir – er hat seine Hütte bei dir, bei uns Menschen.
Und er hat aus dem Sprach-Register die Begriffe Tod, Leid, Geschrei, Schmerz gestrichen – einfach rausgeworfen. Braucht er nicht. Brauchst auch du dann nicht mehr.

Statt dessen wendet er sich dir zu, wie es intimer nicht geht. Er wird abwischen alle deine Tränen – wie die Mutter, die dich auf den Schoß nimmt, sich anhört, was dir passiert ist – dich weinen lässt und dann deine Tränen liebevoll und vorsichtig abwischt.

Öffne dein Herz – lass das Bild in dich hinein. Gott ist wie eine Mutter, die dich beschützt und tröstet. Lass es hinein in dich – und du wirst deiner Seele Gutes tun. Deine Seele, die brennt vor Trauer und Schmerz, lechzt nach Erfrischung – danach, dass ihr Durst nach Trost, nach Geborgenheit, nach Hoffnung gestillt wird.
Gott verspricht die Quelle lebendigen Wassers – im himmlischen Jerusalem sprudelt sie hervor, versiegt nie – sie ist da, um alle durstigen Seelen zu erquicken, zu laben – auch deine!

Und dann kommt der Bräutigam, die geschmückte Braut – voller Verzückung steht deine Seele da. Die Glocken läuten, die Orgel füllt den Raum, du schreitest fassungslos vor Glück zum Altar, dein Herz ist voll, übervoll – der wundervollste Moment, wenn die Braut den Schleier hebt und sich dir zuwendet, dich anlächelt – so wunderschön, so glücklich. Zum Weinen schön. Zum Küssen schön. So unbeschreiblich schön….

Von zwölf Perlen sind die Tore
an deiner Stadt, wir stehn im chore
Der Engel hoch um deinen Thron

Deine Seele singt, deine Seele ist selig – in diesem Moment. Bei Gott, so schaut es Johannes, dauert dieser Moment eine Ewigkeit. Ist die Ewigkeit.
Und ja, wer es glaubt wird selig.
Noch nicht für die Ewigkeit. Aber vielleicht doch immer wieder für einen kleinen Augenblick, wenn das himmlische Jerusalem hindurchblitzt durch die dunklen Wolken des Lebens mit all seiner Trauer und seinem Schmerz.

Gott spricht: ich mache alles neu und werde abwischen deine Tränen!
Ja, es ist ein Vision des Johannes, eine Utopie.
Aber wer sie glaubt, wird selig.
Denn sie hat schon jetzt verändernde Kraft. Die Aussicht auf diese neue Zeit lässt uns heute schon ausschauen nach ihr. So wie die Jungfrauen nach dem Bräutigam Ausschau halten – und Öllampe und Öl voller Vorfreude bereit halten.
Über unser Tun, über unsere Hoffnung,
über unseren Glauben und die Sehnsucht unserer Seele
verwebt sich die Ewigkeit mit dem Heute.

Denn
Wir sind von Gott umgeben
auch hier in Raum und Zeit
und werden heute in ihm leben
und auch sein in Ewigkeit

Amen

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Samstag, 21.November 2020

Heute vor 252 Jahren wurde in Breslau Friedrich Schleiermacher geboren.

Er lebte und wirkte in einer Zeit, die von der Aufklärung geprägt war – also (stark verkürzt) dem Rationalismus. Alles und jedes, auch die Religion musste sich radikaler Kritik unterwerfen, wurde in Frage gestellt und stand im Verdacht, reine Schwärmerei, Hirngespinst, zu sein. Nichts als die Vernunft zählte.

Doch die Gegenbewegung folgte auf den Fuß, konnte doch gerade Kants Zentrierung auf den Menschen als Mittelpunkt allen Denkens und Handelns die Welt in all ihren guten wie grausamen Facetten nicht befriedigend erklären.

Eine Welt ohne Religion war für Schleiermacher, den Pfarrerssohn, schlicht undenkbar und er zeigte das unmittelbare Erleben als “Brücke” zwischen rationaler Betrachtung und religiösem Gefühl auf – gerade auch über das Erleben der menschlichen Abhängigkeit von Dingen und Fügungen, die man NICHT selbst in der Hand hat.

Er nannte dies “schlechthinnige Abhängigkeit des Seins”. Es gibt den Punkt, an dem du bei aller Ratio, bei aller Selbstermächtigung, einsehen musst, dass die letzten Dinge nicht deiner freien Entscheidung unterliegen.

Ungefähr so hat sich wohl auch Elia am Horeb gefühlt – nur hat er es anders genannt. Er stand da und begegnete Gott – noch dazu in einer Gestalt, die allem Bisherigen, allen Erwartungen widersprach:
Gott ist im leisen, sanften Säuseln.

Wo stehst DU gerade und wirst von einem Hauch Gottes gestreift?

Wann hast DU das letzte Mal in den Sternenhimmel geschaut und gestaunt über das Universum und das große Ganze, in das DU eingebunden bist?

Du musst kein Wortungetüme wie Schleiermacher erfinden, um das zu beschreiben.

Es genügt ein einfaches

Amen.

Bleiben Sie behütet und wach für den leisen Luftzug, das kleine, aber helle Licht der Sterne!

Ihre Pfrn. Manja Pietzcker

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Donnerstag/Freitag 19./20.11.

“Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!” Psalm 34,9
“Kommt, alles ist schon bereit!” Lukas 14,17

Kommt ihnen dieser Text bekannt vor?
Mich hat es zuerst traurig gemacht, weil wir im Moment nicht regelmäßig Abendmahl feiern können.

Doch dann wurde mir klar, dass der Psalmbeter ja schwerlich unser Abendmahl vor Augen gehabt haben konnte. Lange vor Jesus schon war das gemeinsame dankbare Essen eine innige Verbindung zu Gott. Jeweils in den Kontexten, die es eben so gab.
Warum also sollte unser gemeinsames Mahl am Familientisch – ja sogar das alleine am Küchentisch – verbunden mit den vielen, die jetzt auch gerade vor ihrem Brot, Tee oder Kaffee sitzen.. und an den Herrn denken, nicht auch ein solches dankbares Mahl sein?!
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist!
Wir dürfen satt werden – und wenn wir den Tisch liebevoll und mit Bedacht decken, so isst das Auge gleich noch mit!

Manchmal muss man sich das nur deutlich genug selber sagen – laut!
Probieren Sie es doch einmal aus:
Gott, von dem wir alles haben, wir danken dir für diese Gaben.
Lass mich verbunden sein mit allen, die auch gerade dankbar essen und trinken. Schenke uns deinen Geist. Schenke mir die Gewissheit, mit ihnen allen verbunden zu sein durch deinen Geist.

Amen

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Mittwoch, 18. November 2020 – Buß- und Bettag

Ha’azina elohim tvilati – Höre oh Herr, mein Gebet zu dir!

So beginnt ein israelisches Lied, das mir wieder und wieder als “Ohrwurm” ins Gedächtnis springt.
Gesungen haben wir es auf interreligiösen Begegnungen mit anderen jungen Gläubigen – und sie haben von ihren ganz speziellen Ritualen erzählt.

So auch von der rituellen Reinigung, die Juden als Vorbereitung auf das Gebet vollziehen.

Als wir dann in Jerusalem durch den Felsgang gewatet waren, der im Bad von Shiloah endet, endlich wieder ins Freie traten, ins Licht – und auch das Gesicht dort wuschen, da war tatsächlich alles in mir bereit zum Gebet.

Auch zum Dankgebet – denn der Tunnel ist lang, teilweise sehr eng – angsteinflössend eng.

Wir waren – ganz auf uns geworfen – in der Dunkelheit allein. Alle verborgenen Ängste stiegen hoch. Doch Wegrennen wäre gar nicht gegangen… Der Tunnel ist unbeleuchtet, du siehst nur so weit, wie deine Taschenlampe leuchtet und du musst aufpassen, dass du nicht stolperst… denn du läufst die ganze Zeit durchs Wasser.

Sauberere Füße hatte ich in den 2 Wochen Israel nie wieder. Und ich war auch selten so dankbar für diesen winzigen Schimmer Tageslicht, der am Ende des Tunnels aufblitzte. Dieser Lichtschimmer verhieß uns, dass wir gleich in diesem wundervollen sonnendurchfluteten steinernen Bad sein werden. Sich dort zu waschen, nennen die Juden übrigens Tevila – die Wortverwandheit zum tvilati (mein Gebet zu dir) kommt nicht von ungefähr.

Genau so stelle ich mir büßen und beten vor.

Alles abzuwaschen, was mich belastet – eben nicht davor wegrennen, sondern bewusst abwaschen – so wie man ja auch auf die schwarzen dreckigen Hände schaut, die man gezielt einseift, rubbelt, reibt – und dann mit frischem klaren Wasser abspült. Unter dem schmutzig grau verfärbten Seifenschaum tauchen dann blitzblanke Hände auf.

Übrigens heißt Tevila im modernen Hebräisch Taufe. Untertauchen.
Man kann es entweder in so einem rituellen Bad wie in Jerusalem – Mikveh – oder auch im Meer vollziehen. Nicht nur die Hände waschen (schon gar nicht mal eben schnell in Unschuld) – sondern untertauchen – sich ganz reinigen von allem Staub der Straße, des Alltags. Sich zu reinigen von allen Worten und Gedanken, die eine Staubschicht, Schmutzschicht hinterlassen – manchmal sogar schon verkrustet sind.

Und dann vor Gott zu treten. Ihm gegenüber zu stehen. Und zu lauschen. Auf die leisen Töne, zwischen den Zeilen, zu hören und zu lesen, wenn ich sein Wort höre.
Ich denke, das ist heute dran.

Ha’azina elohim tvilati!

Amen

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Dienstag, 17. November 2020

Gott will im Dunkel wohnen
und hat es doch erhellt.
Als wollte er belohnen,
so richtet er die Welt.
Der sich den Erdkreis baute,
der lässt den Sünder nicht.
Wer hier dem Sohn vertraute,
kommt dort aus dem Gericht.

Diese Liedzeile von Jochen Klepper steht heute unter dem Losungstext, den ich eigentlich erst nicht zum Thema machen wollte – “Um meines Namens willen halte ich meinen Zorn zurück, und um meines Ruhmes willen bezähme ich mich zu deinen Gunsten, dass ich dich nicht ausrotte” – so steht es in Jesaja 48
…. und wer zuckte nicht zusammen bei dem Wort “ausrotten”….
Eine Seuche ist immer tauglich, auch eine Population auszurotten.
Allerdings passiert das nie vollständig. Es gibt immer die Starken und Widerstandsfähigen, die eine Seuche überleben – sogar bei der eigentlich absolut tödlichen Afrikanischen Schweinepest gibt es eben die Wildschweine, die – warum auch immer – nicht daran sterben.

Aber ist eine Seuche Ausdruck des Gotteszorns? Oder doch eher der in der Schöpfung ganz normal angelegte Wechsel aus Auf und Ab, Geborenwerden und Sterben…. mit allen Licht- und Schattenseiten?

Und ja, Massentierhaltung begünstigt solche Szenarien (siehe Nerze in Dänemark) – ist also zumindest teilweise menschliche Schuld. Aber es gab auch Seuchen vor der Massentierhaltung.

Es ist eben nicht so einfach – do ut des (dir wird getan, wie du getan hast)…. so funktioniert die Welt leider nicht, so funktioniert auch unsere Beziehung zu Gott eben nicht. Er zahlt nicht mit gleicher Münze heim, er belohnt nicht direkt dein inniges Gebet.

Gott scheint, ohne dass wir es tatsächlich beeinflussen können, Prüfungen aufzuerlegen, aber auch Gutes angedeihen zu lassen.
Oder sogar: Unser weltliches Schicksal hat – wenn überhaupt – nur sehr indirekt mit dem Handeln Gottes zu tun.

Wie unsere Seele jedoch nach dem Tod vor Gott steht, da hat unser Glaube ein Wörtchen mitzureden – weil er die Gnade überhaupt in Betracht zieht, die Gott uns schenken kann. Ja, die er dem Glaubenden VERSPROCHEN hat.
Egal wie dunkel die Wegstrecke war, durch die ich gehen musste. Egal wie dunkel das war, was ich selber getan habe.

Wer könnte das besser auf den Punkt bringen, als Jochen Klepper – der trotz äußerer und innerer Dunkelheit doch an seinem Gott festhalten konnte. Der Gott immer wieder sich und anderen ins Gedächtnis, in die Seele singen konnte – und bis heute kann.

Die Nacht ist vorgedrungen
der Tag ist nicht mehr fern …..

Gott will im Dunkel wohnen
und hat es doch erhellt!

DAS sollte die Schlagzeile des Tages sein.

Bleiben Sie zuversichtlich – mit dem Gesicht zum Licht gewandt!

Ihre
Manja Pietzcker

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Montag, 16.11.2020

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.
3. Mose 19,18

Nicht weniger als DAS Gebot wurde zum Start in die neue Woche ausgelost.

Die allseits geforderte Nächstenliebe – und ihr nicht wegzudenkendes Pendant: die Selbstliebe.

Das eine ohne das andere ist gar nicht lebbar: wenn ich zu mir selbst nicht gut sein kann, werde ich auch dem anderen wenig Zuwendung entgegenbringen können.
So wie eine Ärztin, der ich mehrfach begegnet bin: immer, wenn sie selber grad eine üble Grippe durchgemacht hatte, hatte sie für das Leiden der Patienten viel Verständnis. War jedoch die eigene Erkrankung lange genug her, schien sie vergessen zu haben, wie es sich anfühlt, so richtig krank und am Boden zu sein. Dann konnte es schon passieren, dass man mit einem “nun haben Sie sich nicht so” abgespeist wurde…
Das war kein böser Wille – es passiert einfach.

Umgekehrt kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es sich gut für einen selber anfühlt, wenn man mies mit seinen Mitmenschen umgeht. Du siehst die alte Dame bei Glatteis stürzen – und lässt sie liegen….?
Könntest du das überhaupt? Und wenn du es wg der Eile doch getan hast… Wie fühlt sich das an?
Eben.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst….
Liebe geht nur im Miteinander und Füreinander.

Dass Gott da seine Unterschrift drunter setzt, heißt für mich: so war das seit der Schöpfung, so ist es und so wird es immer sein.
Amen

Ich wünsche Ihnen heute offene Augen, Ohren und Herzen für die eigenen Bedürfnisse und die der Menschen um Sie herum.

Bleiben Sie behütet, liebevoll und geliebt!
Ihre Manja Pietzcker

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Sonntag, 15.11.2020
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6,8

Wie passt diese Losung zum heutigen Predigttext (Lk 16,1-8) vom ungerechten Verwalter?
Vielleicht insofern, als auch in der Dreiecksgeschichte aus betrogenem reichen Besitzer, Verwalter und begünstigten Schuldnern sich die Prioritäten verschoben haben. Der Verwalter – dem gesagt wird, das Geld des Besitzers zu verschwenden, sei nicht gut – verwendet dessen Hab und Gut, um den Armen in der Geschichte etwas Gutes zu tun….. Und zugleich sich selbst. Denn die Beschenkten werden ihn in Zukunft nicht mehr als Verwalter des ungeliebten Besitzers, sondern als Freund und Verbündeten sehen.

Klug gehandelt, lautet denn auch das Urteil für seine “Ungerechtigkeit”.
Was wirklich “gut” ist, scheint vor Gott so manches mal doch ganz anders auszusehen, als in menschlichen Kategorien und Regelwerken.

Viel verlangt er eigentlich ja nicht: Liebe üben und demütig sein. Sein Wort halten… hieße ja zunächst, es zu verstehen

Immer wenn ich mit solchen Bibeltexten ringe, ist Demut das, was ich wieder und wieder neu zu lernen habe: Ich weiß nur, dass ich so gut wie nichts weiß von Gott.
Und bin dankbar für jeden Blitz, den mir sein Geist hier und da schickt – eine leise Ahnung von Verstehen…

Heute bleibt für mich: was gut ist, hat nichts oder nur sehr wenig mit dem “Gut” dieser Welt zu tun… und etwas sauber zu verwalten ist nicht der Weisheit letzter Schluss… Wir sollten viel häufiger verschenken und uns um Beziehungen statt korrekte Abrechnungen kümmern 😉

Bleiben Sie behütet!
Ihre Manja Pietzcker

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Sonnabend, 14.11. Pfadfinderandacht in der Kirche

Wir haben noch einmal auf Martin von Tours geschaut – und entdeckt, wieviel von seiner Idee des Teilens und der Friedensliebe in den Regeln der Pfadfinder steckt.

Darum hier das Martinstagsgebet 2020:

Du Freund der Armen und der Kinder,
Jesus Christus.
Dein Licht wollen wir in die Welt tragen,
wie Martin.
Die Augen wollen wir offenhalten,
wie Martin.
Auf die Liebe hören und teilen,
wie Martin.

Wir ziehen in diesem Jahr nur in kleinen Gruppen durch die Straßen.
Wir singen in diesem Jahr jeder für sich.

Trotzdem bitten wir dich wie in jedem Jahr:
um Freude für die Kinder,
um Brot für die Hungernden,
um Wärme und Sicherheit für die Obdachlosen,

um Heilung für die Kranken,
um Hoffnung für die Ängstlichen
und um Frieden für diese Welt.

Du machst uns Mut,
dein Licht in die Welt zu tragen.
Geh mit uns mit – auch in diesem Jahr.
Amen.
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Freitag der Dreizehnte (November 2020)

Ich bin nicht abergläubisch – aber spätestens an so einem Datum sollte es wohl so ein:
Es geht wieder los… das tägliche Schreiben, weil so viele Treffen nicht stattfinden können.
Dabei wird die Arbeit irgendwie trotzdem nicht weniger – Andachten müssen entworfen werden, wo vorher einfach ein fröhliches lockeres Treffen geplant war… Ticketsysteme für die Weihnachtsvespern werden geplant und programmiert, damit nicht am 24.12. 3/4 aller Leute draußen stehen bleiben, weil die Kirche schon voll ist… Ganz neue Formate entstehen – aber werden sie angenommen? Werden beispielsweise die Konfis sich drauf einlassen, mal eine Weile, nur mit “Einzelcoaching” betreut, allein auf die Glaubensreise zu gehen und ein kreatives Projekt zum Glaubensbekenntnis zu gestalten? Wird es zu schaffen sein, statt 1x 90 min Gruppe alle einzeln zu begrüßen… ?
Ja – ich wünschte, es würde alles “normal” laufen…. Aber meine Wünsche zählen nicht – sondern nur die Zahlen….
Ach – und wer weiß, was die Not, die bekanntlich erfinderisch macht, noch alles hervorbringt. So manches vom Frühjahr war eine echte Entdeckung und wird wahrscheinlich auch in “normalen” Zeiten weiter genutzt werden – weil es einfach eine gute Idee war. Wir werden sehen. Wir werden es erleben. Und das ist das Wichtigste: Dass wir, dass SIE ALLE gesund und behütet bleiben und gut durch diese ver-rückten, aus den normalen Schienen gesprungenen, Zeiten kommen.

Gott ist bei uns – egal, wie die Zahlen aussehen, egal welches Datum wir haben….
Er spricht: Ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen.
Jesaja 44,3

Bleiben Sie gesund!
Gott segne Sie!
Ihre Pfrn. Manja Pietzcker

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